Die Lackiererarbeiten und Oberflächenbehandlung

Die innere Oberfläche des Rumpfes und die Einrichtungen sind mit dem Yachtlacksystem  EPIFANES 5+1 behandelt worden. Werden im Falle der Behandlung von inneren Oberflächen, Epoxy-Harzsysteme verwendet, so erweist sich zwar die Arbeitaufwand für wesentlich niedriger, kann sich das Holzmaterial dagegen nicht genügend lüften.
Die Lackierung  über der Wasserlinie (Freibord, Deck, Cockpit-Kajütte) wurden mit einem 10-schichtigen Poliuretanlack ausgeführt:AWLBRITE PLUS ( J3006 und Härter J3005  mit Activator A 0031) ist ein strapazierfähiger, lange haltbarer, leicht zu polierender Hochglanzanstrich .

Noch vor dem Beginnen der Lackierung ist es auch außerordentlich wichtig, die gründliche Vorbereitung der Holzoberfläche auszuführen. Zur perfekten Glättung der Oberfläche empfehlen wir als letztes Anschleifen mit 240er Schleifpapieren. Je feiner die zu lackierende Oberfläche ist, desto klarer und schöner wirkt die Maserung bzw. die Struktur des Holzes durch die Lackierung.

Der Hochglanzanstreich  macht jeden Holz- und Verarbeitungsfehler ganz eindeutig sichtbar. Nachdem die ersten Schichten auf die Oberfläche aufgebracht worden sind, stellt sich gleich heraus, wie sorgfältig die Holzmateriale - in erster Linie am Schiffsrumpf und am Deck- ausgewählt bzw. eingebaut worden waren. Im Falle eines neugebauten alten Schiffes muss man danach streben, dass die Teile mit grossen Oberflächen (zB. die Planken eines Schiffsrumpfes aus Mahagoni) von dem gleichen Stamm gebaut werden. Wird ja der Schiffsrumpf aus einem einzigen Stamm fertiggestellt, werden alle Planken über die gleiche Farbe und Maserung verfügen. (Die Naturmahagonifarbe mit ihrem dunkleren Ton ist elegant, die Maserung in  Sehnenrichtung wirkt am schönsten.)

In diesem Falle bekommt man eine schön gleichmässige Oberfläche mit Naturmahagonifarbe, die sonst mit der Verwendung von keiner Beize herzustellen sei. Die Oberfläche eines Schiffsrumpfes gebaut aus mehreren Stämmen wird wahrscheinlicherweise nicht homogen wirken. In manchen extremen Fällen kann sie sogar einen kunterbunten Eindruck machen. Um die weniger gutgelungene Materialauswahl (und als Konsequenz die zu helle oder nicht genügend homogene Oberfläche) bzw. die Verarbeitungsfehler und auch andere Fehler in Bezug auf die Oberfläche zu verdecken wird sie vor der Lackierung mit Mahagonibeize behandelt. Ein 100-jähriges renoviertes Schiff mit dunklem Beizmittel behandelt verliert aber eventuell sein natürliches Gepräge.

Es lohnt sich also sich genügend Zeit und Energie zu nehmen, um die entsprechenden Holzmaterialen auszuwählen bzw. bei den Bauarbeiten auf alle Einzelheiten sorgfältig zu achten.

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